Greifswald ist eine Universitäts- und Hansestadt im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und liegt am Greifswalder Bodden, einer Lagune der Ostsee. Mit rund 60.000 Einwohnern zählt sie zu den wichtigen Städten im Nordosten Deutschlands. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von etwa 50 Quadratkilometern und bildet durch ihre Universität und ihre maritime Lage ein kulturelles und wirtschaftliches Zentrum zwischen Stralsund und der polnischen Grenze.
Greifswald liegt direkt an der Ostseeküste, wo sich der Fluss Ryck ins Meer ergießt. Die Landschaft ist durch flache Küstengebiete, Boddengewässer und Wiesen geprägt, was für ein eher kühles, feuchtes Klima sorgt. Verkehrstechnisch ist Greifswald über die Autobahn A20 und die Bahnlinie Berlin–Stralsund gut angebunden. Die Fährhäfen in Mukran (Rügen) und Rostock liegen in relativer Nähe und ermöglichen den Austausch mit Skandinavien und dem Baltikum. Darüber hinaus besteht ein Seehafen in Greifswald-Wieck, der allerdings mehr touristische und kleine Handelsschiffe abfertigt.
Die Stadt Greifswald wurde im 13. Jahrhundert an einer günstigen Stelle am Fluss Ryck gegründet und erhielt schon 1250 das Stadtrecht. Der Beitritt zur Hanse beförderte die ökonomische Entwicklung, sodass Handel und Seefahrt maßgeblich zum Wohlstand beitrugen. Im 15. Jahrhundert erfolgte die Gründung der Universität Greifswald, die zu den ältesten Hochschulen Deutschlands zählt. Während des Dreißigjährigen Krieges und danach stand Greifswald zunächst unter schwedischer Hoheit, was Spuren in der Architektur und Kultur hinterließ. Im 19. und 20. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt durch Schiffbau, Handel und den Ausbau der Universität weiter. Zwar blieb Greifswald im Zweiten Weltkrieg weitgehend von Zerstörungen verschont, dennoch veränderten DDR-Zeit und Nachwendejahre das Stadtbild. Heute bieten eine historische Altstadt, Kirchen im gotischen Stil und die Universität ein faszinierendes Gesamtbild.
Mit rund 60.000 Einwohnern ist Greifswald zwar keine Großstadt, hat aber als Universitätsstandort eine besondere Bevölkerungsstruktur. Etwa ein Fünftel bis ein Viertel der Bewohner sind Studierende, was zu einem vergleichsweise niedrigen Durchschnittsalter und einem lebendigen Kulturleben führt. Nach 1990 litt die Stadt wie viele Orte in Ostdeutschland unter Abwanderung, doch dank der Hochschule und medizinischen Einrichtungen konnte Greifswald seine Einwohnerzahl stabilisieren. Für Immobilieninvestoren ist die Nachfrage in Greifswald durch die studentische Klientel, wissenschaftliche Mitarbeiter und junge Familien recht konstant. Gleichzeitig steigt auch der Bedarf an altersgerechtem Wohnraum, was insbesondere in den Stadtrandgebieten Potentiale schafft.
Wirtschaftlich profitiert Greifswald von einer Mischung aus Wissenschaft, Forschung, Dienstleistung und Tourismus. Die Universität und das Klinikum sind die größten Arbeitgeber, um die sich weitere Forschungseinrichtungen gruppieren, zum Beispiel das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik. Zudem haben sich Unternehmen in der Biotechnologie, Medizintechnik und maritimen Branche angesiedelt. Der Tourismus spielt insbesondere in den Sommermonaten eine wichtige Rolle, wenn Urlauber die Ostseeküste und das nahe Rügen oder Usedom ansteuern. Einzelhandel und Gastronomie konzentrieren sich auf die Altstadt und den Hafen in Wieck. Auch der Energiesektor gewinnt an Bedeutung, da mehrere Offshore-Windparkbetreiber Greifswald als Standort für Service und Logistik nutzen.
Greifswald profitiert als Universitäts- und Hansestadt von mehreren Wachstumsmotoren. Erstens sorgen Forschung und Entwicklung an der Universität und den Instituten für einen konstanten Zustrom an Studierenden, Wissenschaftlern und Fachkräften. Zweitens hat der maritime Tourismus ein großes Potenzial, das durch die landschaftliche Attraktivität des Greifswalder Boddens weiter an Bedeutung gewinnt. Drittens investieren Bund und Land in Infrastrukturprojekte, beispielsweise den Ausbau der A20 oder den Breitbandausbau, um die Region besser anzubinden. Für den Immobiliensektor ergibt sich eine stabile bis steigende Nachfrage, insbesondere bei Mietwohnungen für Studierende, Eigentumswohnungen in der Altstadt oder Einfamilienhäuser im Grünen. Mit Blick auf die maritime Wirtschaft und den Gesundheitssektor bietet Greifswald gute Voraussetzungen, um den Strukturwandel im östlichen Teil Mecklenburg-Vorpommerns weiter erfolgreich zu gestalten.
Lesen Sie mehr dazu in unserem Ratgeber
Ja, seriöse Gutachter stellen auf Anfrage anonymisierte Beispielgutachten bereit, die Struktur und Qualität zeigen. Bei „Wer Bewertet Was“ stellen zertifizierte Gutachter Beispielgutachten zur Verfügung.