Herne ist eine kreisfreie Großstadt im Bundesland Nordrhein-Westfalen und liegt im Herzen des Ruhrgebiets. Mit knapp 160.000 Einwohnern zählt sie zu den wichtigen Städten der Region. Die Stadt erstreckt sich über etwa 52 Quadratkilometer und hat ihre Wurzeln tief in der Montanindustrie, die einst Kohle und Stahl bestimmte. Heute definiert sich Herne durch den Strukturwandel, der Dienstleistung, Kultur und urbane Neugestaltung in den Vordergrund rückt.

Herne befindet sich zwischen den Großstädten Bochum und Gelsenkirchen, eingebettet in die dichte Siedlungsstruktur des mittleren Ruhrgebiets. Das Gelände ist flach, geprägt von Kanälen, ehemaligen Bergbauflächen und Wohnquartieren. Das Klima ist atlantisch mit eher milden Wintern und feuchten Sommern. Verkehrstechnisch erschließen die Autobahnen A42 und A43 die Stadt, während mehrere Bundesstraßen (u. a. B226) regionale Verbindungen sichern. Der ÖPNV mit U-Bahn, S-Bahn und Buslinien verknüpft Herne eng mit dem übrigen Ruhrgebiet. Bahnstrecken ab dem Hauptbahnhof ermöglichen schnelle Reisen nach Dortmund, Duisburg und weiter. Auch der Rhein-Herne-Kanal mit seinen Häfen ist ein wichtiger Infrastrukturbaustein für Logistik und Freizeit (z. B. Radwege am Kanal).

Die Ursprünge Hernes reichen bis ins Frühmittelalter zurück, als einzelne Bauerschaften im Umfeld der Emscher entstanden. Einen wesentlichen Sprung machte die Region im 19. Jahrhundert, als der Steinkohlebergbau das Ruhrgebiet zum industrialisierten Herzstück Preußens machte. In Herne eröffneten zahlreiche Zechen – darunter die bekannte Zeche Shamrock. Dies zog Tausende Arbeitskräfte an und ließ Herne rasant wachsen, was die Verleihung der Stadtrechte 1897 förderte. Nach dem Zweiten Weltkrieg brach die Montanindustrie schrittweise ein, die letzten Zechen schlossen in den 1970er- und 1980er-Jahren. Seither durchlebt Herne den Strukturwandel, indem neue Dienstleistungen, Logistik und ein wachsendes Kulturangebot die Stadt prägen. Industriedenkmäler erinnern weiterhin an die Bergbauära.

Herne beherbergt knapp 160.000 Einwohner und zählt demnach zu den kleineren Großstädten des Ruhrgebiets. In den letzten Jahrzehnten war die Bevölkerungsentwicklung teils rückläufig, bedingt durch den Wegzug junger Menschen und den Umbruch der Wirtschaft. Gleichwohl verzeichnet die Stadt Bemühungen, durch Wohnbauprojekte, Erneuerung von Quartieren und kulturelle Initiativen attraktive Lebensbedingungen zu schaffen. Die Altersstruktur zeigt einen hohen Anteil älterer Bürger, während der Migrantenanteil vielfältige Kulturen vereint. Auf dem Immobilienmarkt sind Mietwohnungen in Kernlagen weiterhin gefragt, das Preisniveau ist im Vergleich zu anderen Städten des Ruhrgebiets noch moderat.

Herne hat den Steinkohlebergbau hinter sich gelassen und setzt auf Dienstleistungen, Logistik, Handwerk sowie mittelständische Industrie. Mehrere Gewerbeparks, darunter das ehemalige Zechengelände in Wanne-Eickel, bieten Raum für Unternehmen in Maschinenbau, Baugewerbe, IT und Einzelhandel. Logistikbetriebe nutzen die verkehrsgünstige Lage zwischen den Autobahnen und den Kanälen. Der Einzelhandel konzentriert sich auf die Innenstadt und einzelne Stadtteilzentren, während Hotellerie und Gastronomie auch vom Besucherandrang zur Cranger Kirmes profitieren. Viele Bewohner pendeln in benachbarte Städte wie Bochum oder Gelsenkirchen, um dort zu arbeiten.

Herne liegt mitten im Ruhrgebiet, das sich von der Montanindustrie hin zu einem modernen Dienstleistungs- und Innovationsraum wandelt. Investitionen in Infrastruktur, Breitbandausbau und die Umnutzung alter Zechenflächen sollen die Stadt zukunftssicher machen. So bietet der Kreativ.Quartier Wanne Projekte für Start-ups und Kulturschaffende, um neue Impulse zu setzen. Auch die Cranger Kirmes bleibt ein überregionaler Publikumsmagnet. Die gute Vernetzung mit Straßen, Schienen und Kanälen macht Herne für Logistik attraktiv, während günstige Immobilienpreise neue Bewohner locken könnten. Langfristig könnte Herne davon profitieren, dass Großstädte im Ruhrgebiet insgesamt eine Renaissance erleben. Mit einer stetigen Quartiersentwicklung, nachhaltigen Mobilitätskonzepten und einer stärkeren Kooperation mit den umliegenden Städten hat Herne die Chance, wieder deutlich an Lebensqualität und wirtschaftlicher Dynamik zu gewinnen – was sich auch positiv auf den Immobiliensektor auswirkt.