Herzogenrath ist eine mittlere kreisangehörige Stadt im Bundesland Nordrhein-Westfalen und liegt im Städteregion Aachen, unmittelbar an der Grenze zu den Niederlanden. Mit rund 47.000 Einwohnern gehört sie zu den wichtigen Kommunen in der Grenzregion. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von etwa 33 Quadratkilometern und bildet durch ihre Lage im Dreiländereck (Deutschland, Niederlande, Belgien) einen interessanten Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort im Schatten der Aachener Metropole.
Herzogenrath befindet sich im Nordwesten der Städteregion Aachen, nur etwa 5 Kilometer von der niederländischen Stadt Kerkrade entfernt. Das Gelände ist leicht hügelig und vom Wurmtal und den Ausläufern des Aachener Steinkohlereviers geprägt. Das Klima ist atlantisch beeinflusst, mit milden Wintern und feuchten Sommern. Verkehrstechnisch ist Herzogenrath über die Bundesstraßen B221 und B264 mit Aachen und den Autobahnen A4/A44 verbunden. Zudem bietet die Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach regelmäßige Regionalzüge, darunter direkte Verbindungen zu großen NRW-Städten. Die Nähe zur niederländischen Grenze begünstigt grenzüberschreitende Kooperationen in Handel, Bildung und Kultur.
Die Ursprünge Herzogenraths reichen ins Mittelalter zurück, als im 11. Jahrhundert die Burg Rode als zentraler Herrschaftssitz erwähnt wird. Bald entwickelte sich der Ort um die Burg herum zu einer kleinen Stadt, zunächst „’s-Hertogenrode“ genannt, was auf die Herrschaft der Herzöge von Brabant verweist. Im Spätmittelalter war Herzogenrath von wechselnden Territorialansprüchen betroffen, ehe es im Verlauf der Jahrhunderte teils niederländisch, teils deutsch war. Ab dem 19. Jahrhundert gewann die Region durch den Steinkohlebergbau an Bedeutung, was das Wachstum Herzogenraths beschleunigte. Während des 20. Jahrhunderts war die Stadt in beide Weltkriege einbezogen, jedoch fand nach 1945 ein rascher Wiederaufbau statt. Die Kohleförderung endete schließlich in den 1970er-Jahren, woraufhin ein Strukturwandel einsetzte. Heute bildet das Schloss Rode und die Altstadt einen historischen Kern, der das lange Erbe sichtbar macht.
Herzogenrath hat rund 47.000 Einwohner, wobei die Zahl in den vergangenen Jahrzehnten relativ stabil geblieben ist. Die Zugehörigkeit zum Aachener Ballungsraum und die unmittelbare Grenze zu den Niederlanden sorgen für eine multinationale Bevölkerungszusammensetzung. Viele Berufstätige pendeln nach Aachen oder in benachbarte Industriegemeinden, was dem Wohnmarkt eine gewisse Stabilität verleiht. Gleichzeitig ist der demographische Wandel auch hier spürbar: Ältere Bevölkerungsteile benötigen barrierefreie Wohnungen, während jüngere Familien Neubau- und Reihenhäuser nachfragen. Der Immobilienmarkt bietet deshalb unterschiedliche Segmente, von Mehrfamilienhäusern in Zentrumsnähe bis hin zu Einfamilienhäusern in den ländlichen Ortsteilen. Das Preisniveau liegt unter dem Aachener, aber über dem in rein ländlichen Gemeinden.
Herzogenrath befand sich lange im Einflussbereich des Aachener Steinkohlereviers – mit dem Rückzug der Bergbauindustrie erfolgte eine Neuorientierung. Heute siedeln sich mittelständische Unternehmen in Bereichen wie Maschinenbau, Elektrotechnik, IT oder Kunststoffverarbeitung in den Gewerbegebieten an. Durch die gute Anbindung an Aachen und die Niederlande sind auch Logistik- und Handelsfirmen vertreten. Viele Einwohner pendeln nach Aachen oder in benachbarte Städte, wo Automotive-, Forschungs- und Technologiebetriebe ansässig sind. Einzelhandel und Gastronomie konzentrieren sich in den drei großen Zentren Herzogenrath-Mitte, Kohlscheid und Merkstein. Gleichzeitig sorgt der grenznahe Tourismus für Besucher, die vom Einkauf und Kurzaufenthalten profitieren.
Herzogenrath gehört zum Aachener Technologiedreieck, dessen Innovationskraft von Unternehmen und Forschungseinrichtungen wie der RWTH Aachen geprägt wird. Eine der Stärken ist die grenzüberschreitende Kooperation mit Kerkrade in den Niederlanden, was Handel, Tourismus und kulturellen Austausch belebt. Infrastrukturprojekte, wie der weitere Ausbau des SPNV (Schienenpersonennahverkehr) und digitaler Netze, verbessern die Zukunftsfähigkeit. Für den Immobilienmarkt bedeutet dies eine moderate, aber stabile Nachfrage, da die Nähe zu Aachen und die vergleichsweise günstigeren Wohnkosten anziehend sind. Langfristig dürfte Herzogenrath von den wachsenden Aktivitäten der RWTH Aachen im Technologiebereich profitieren, da Fachkräfte in der Region Wohnraum suchen und Start-ups Flächen für Büros und Werkstätten benötigen. Diese Perspektiven sichern der Stadt eine solide Entwicklungsgrundlage im Dreiländereck.
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