Die Lage ist der entscheidende Werttreiber einer Immobilie. Dabei wird zwischen Makrolage (Stadt, Region, wirtschaftliche Entwicklung) und Mikrolage (Nachbarschaft, Infrastruktur, Verkehrsanbindung) unterschieden. Selbst in der gleichen Stadt können große Preisunterschiede bestehen, je nachdem, ob sich eine Immobilie in einem aufstrebenden Viertel oder in einem weniger gefragten Gebiet befindet.
Der bauliche Zustand einer Immobilie beeinflusst den Wert erheblich. Sanierte und modernisierte Objekte erzielen deutlich höhere Preise als unsanierte Gebäude mit Renovierungsstau. Alter allein ist kein Nachteil – historische Bauten mit guter Substanz können wertvoller sein als neuere Gebäude mit Mängeln.
Ob eine Immobilie selbst genutzt oder vermietet wird, kann den Marktwert erheblich beeinflussen. Langfristig vermietete Objekte mit sicheren Mieteinnahmen sind für Investoren besonders attraktiv. Andererseits kann eine bestehende Vermietung den Verkaufspreis senken, wenn der Käufer die Immobilie selbst nutzen möchte und an bestehende Mietverträge gebunden ist.
Rechte Dritter können den Immobilienwert schmälern. Grunddienstbarkeiten, Erbbaurechte oder Nießbrauchrechte reduzieren den Marktwert, da sie die Nutzungsmöglichkeiten einschränken. Auch eingetragene Hypotheken oder Vorkaufsrechte wirken sich auf den Verkaufspreis aus. Eine genaue Prüfung des Grundbuchs ist daher unerlässlich.
5. Makro- und Mikrofaktoren
Der Wert einer Immobilie wird nicht nur durch das Objekt selbst bestimmt, sondern auch durch übergeordnete wirtschaftliche Faktoren:
Mit steigenden Energiekosten und strengeren Vorschriften wird die Energieeffizienz einer Immobilie immer wichtiger. Gebäude mit schlechter Dämmung und alten Heizsystemen verlieren an Wert, während Immobilien mit modernen Wärmedämmungen, erneuerbaren Energien oder KfW-Standards attraktive Preisaufschläge erzielen können.
Grundstücke oder Immobilien mit Ausbaupotenzial sind oft mehr wert als vergleichbare Objekte ohne Erweiterungsmöglichkeiten. Eine genehmigte Aufstockung oder ein geplantes Bauprojekt kann den Wert erheblich steigern, während strenge Bebauungspläne den Wert einschränken können.
Der Immobilienmarkt wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. In begehrten Regionen mit knappem Wohnraum steigen die Preise, während in strukturschwachen Gebieten mit hoher Leerstandsquote die Werte stagnieren oder sinken können.