Herten ist eine mittlere kreisangehörige Stadt im Bundesland Nordrhein-Westfalen und liegt im Kreis Recklinghausen, mitten im nördlichen Ruhrgebiet. Mit rund 60.000 Einwohnern zählt sie zu den traditionsreichen Kommunen in einer Region, die stark vom Bergbau und von der Montanindustrie geprägt wurde. Die Stadt erstreckt sich über etwa 37 Quadratkilometer und nimmt als Wohn- und Wirtschaftsstandort eine wichtige Rolle im Ballungsraum Rhein-Ruhr ein.
Herten befindet sich östlich von Gelsenkirchen und westlich von Recklinghausen, eingebettet in das dicht besiedelte Ruhrgebiet. Das Gelände ist überwiegend flach und trägt die Spuren des Bergbaus, etwa Halden und ehemalige Zechengelände. Das gemäßigte Klima mit relativ milden Wintern und mäßig warmen Sommern ist typisch für das westdeutsche Binnenland. Verkehrstechnisch liegt Herten an mehreren Bundesstraßen und in der Nähe der Autobahn A2, während die A43 nur wenige Kilometer entfernt ist. Die öffentliche Verkehrsanbindung über Buslinien und S-Bahnen in den Nachbarstädten ermöglicht Pendlern kurze Wege zu den umliegenden Arbeitszentren.
Die Ursprünge Hertens reichen ins Mittelalter zurück, als sich erste Siedlungen um adelige Güter und Hofanlagen bildeten. Im 19. Jahrhundert erlebte der Ort einen massiven Aufschwung durch die Erschließung der Steinkohleflöze und den Ausbau des Ruhrbergbaus. Zechen wie Ewald oder Schlägel & Eisen prägten das Stadtbild und zogen zahlreiche Arbeitskräfte an, was zu einem Bevölkerungsboom führte. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich der industrielle Aufschwung zunächst fort, ehe der Strukturwandel im Ruhrgebiet in den 1960er- und 1970er-Jahren zu Zechenstilllegungen führte. Herten suchte neue Wege, etwa durch Konversion ehemaliger Bergbauflächen und Ansiedlung von Gewerbe. Heute erinnern Industriedenkmäler und Haldenlandschaften an die Bergbauvergangenheit.
Mit rund 60.000 Einwohnern zählt Herten zu den mittelgroßen Städten im nördlichen Ruhrgebiet. In den vergangenen Jahrzehnten war die Bevölkerung leicht rückläufig, was einerseits auf den Niedergang des Bergbaus, andererseits auf den allgemeinen demographischen Wandel zurückzuführen ist. Gleichzeitig versucht die Stadt, junge Familien anzulocken und die Abwanderungstendenzen zu bremsen. Für Immobilieninvestoren ergeben sich Chancen durch Neubau- und Sanierungsprojekte, insbesondere dort, wo ehemalige Zechengelände revitalisiert werden. Die Wohnquartiere sind durchmischt: von Gründerzeitvierteln über Siedlungen aus der Bergbauära bis hin zu modernisierten Neubaugebieten am Stadtrand.
Historisch galt Herten als typische Bergbaustadt. Mit der Schließung der letzten Zeche in den 1990er-Jahren musste sich die Stadt neu orientieren. Heute haben mittelständische Unternehmen in Bereichen wie Logistik, Handwerk, erneuerbare Energien und Dienstleistung Fuß gefasst. Auch der Gesundheitssektor ist mit Kliniken, Reha-Zentren und Pflegeeinrichtungen vertreten. In einigen Gewerbeparks, etwa dem Industriepark Ewald, sind Betriebe aus modernem Gewerbe, Forschung und Leichtindustrie angesiedelt. Der Einzelhandel konzentriert sich auf das Stadtzentrum, wo mehrere Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Cafés das Bild prägen. Dennoch pendeln viele Einwohner nach Gelsenkirchen, Essen oder Dortmund, um dort zu arbeiten.
Herten profitiert von den Metropolstrukturen des Ruhrgebiets. Investitionen in die Nachnutzung ehemaliger Zechengelände, beispielsweise das weitläufige Ewaldgelände, sorgen für neue Arbeitsplätze und Freizeiteinrichtungen. Zudem legt das Land Nordrhein-Westfalen Programme auf, um strukturschwache Kommunen bei Digitalisierungs- und Infrastrukturprojekten zu unterstützen. Die Haldenlandschaften werden in Freizeitrouten eingebunden, was den lokalen Tourismus ankurbelt und das Stadtimage modernisiert. Für den Immobilienmarkt bedeutet dies eine wachsende Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeflächen, insbesondere dann, wenn es gelingt, Fachkräfte und Familien anzuziehen. Durch die Anbindung an die A2 und die Nähe zu anderen Städten im Ruhrgebiet ist Herten verkehrsgünstig gelegen. In Summe gilt: Mit Mut zum Strukturwandel und gezielten Projekten kann Herten auch in Zukunft seinen Platz im Ruhrgebiet behaupten und attraktiver werden – sowohl für ansässige Unternehmen als auch für neue Einwohner.
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