Spremberg ist eine kreisangehörige Stadt im Bundesland Brandenburg und liegt im Landkreis Spree-Neiße, etwa 20 Kilometer südlich von Cottbus. Mit rund 21.000 Einwohnern erstreckt sich das Stadtgebiet über etwa 200 Quadratkilometer und präsentiert sich als traditionsreicher Industriestandort im Lausitzer Braunkohlerevier. Gleichzeitig nutzen Natur- und Aktivurlauber die umliegenden Wälder, Gewässer und Radwege, was die Stadt zwischen Braunkohle, Strukturwandel und Tourismus positioniert.
Spremberg liegt in der Niederlausitz, durchflossen von der Spree, die im Stadtgebiet zu einem Stausee (Speicherbecken Spremberg) aufgestaut wird. Das Gelände ist überwiegend flach, teils sumpfig, mit Kiefernwäldern und Heidegebieten. Das Klima ist kontinental beeinflusst, mit kalten Wintern und warmen, teils trockenen Sommern. Verkehrstechnisch ist die Stadt über die Bundesstraße B97 und B156 angebunden, während die nächste Autobahn A15 in rund 25 Kilometern Entfernung liegt. Ein Regionalbahnhof ermöglicht Zugverbindungen nach Cottbus oder Dresden. Die Nähe zur deutsch-polnischen Grenze prägt zudem Austauschbeziehungen in der Euroregion Neiße.
Die Geschichte Sprembergs lässt sich ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen, als sorbische und deutsche Siedlungen im Grenzgebiet zur Mark Meißen entstanden. Der Name „Spremberg“ deutet auf eine slawische Herkunft hin. Im Mittelalter entwickelte sich der Ort zum Markt- und Mühlenstandort, der durch verschiedene Adels- und Bischofsherrschaften beeinflusst wurde. Ab dem 19. Jahrhundert kam mit der Industrialisierung der Bergbau: Braunkohletagebaue und Kraftwerke prägten die Region. Während des 20. Jahrhunderts war Spremberg Teil der DDR und stand unter dem Einfluss der Energie- und Braunkohlepolitik. Nach der Wende 1990 setzte ein Strukturwandel ein, der Tagebaue schloss oder modernisierte, wohingegen neue Gewerbeflächen (Logistik, Industrie) entstanden. Heute sind Industriedenkmäler, Bergbaufolgelandschaften und der renaturierte Spreeverlauf Zeugen einer komplexen Vergangenheit.
Spremberg hat rund 21.000 Einwohner, wobei die Zahl seit 1990 abgenommen hat, bedingt durch Abwanderung in prosperierende Ballungsräume. Der demographische Wandel führt zu einer alternden Gesellschaft, die medizinische Einrichtungen, Pflegedienste und barrierefreien Wohnraum benötigt. Zudem besteht Bedarf an gut ausgebauten Verkehrslösungen, um die restliche Bevölkerung (insbesondere Berufstätige) zu binden. Auf dem Immobilienmarkt sind die Preise vergleichsweise niedrig, teils existiert Leerstand in früheren Bergbauarbeitersiedlungen. Dennoch setzt die Stadt auf Neubau- und Sanierungsprojekte, um Familien, Pendler und Investoren zu gewinnen, wobei naturnahe Lagen an Spree und Stadtrand eine Chance darstellen.
Die Wirtschaft Sprembergs steht auf den Säulen Energie und Bergbau, Metallverarbeitung, Logistik und Verpackungsindustrie. Noch immer betreiben Energieunternehmen Braunkohlekraftwerke und Tagebaue oder verarbeiten recycelbare Rohstoffe aus den Folgelandschaften. Gewerbegebiete an der B97/B156 haben Zuliefererfirmen, Metall- und Chemiebetriebe sowie einige Handwerksbetriebe angelockt. Das Service- und Einzelhandelsangebot konzentriert sich auf das Stadtzentrum, wo Fachgeschäfte und Gastronomie die Versorgung sichern. Touristisch profitieren Hotellerie und Freizeitangebote in geringem Umfang von naturorientierten Besuchern (Wassersport, Radwege). Viele Einwohner pendeln nach Cottbus, Dresden oder in benachbarte Städte, um in Hochschulen, Verwaltungen oder Spezialbetrieben tätig zu sein.
Spremberg liegt im Lausitzer Revier, einer Region im anhaltenden Strukturwandel nach dem schrittweisen Kohleausstieg. Bundes- und Landeshilfen sollen dabei helfen, neue Technologien (z. B. Wasserstoffwirtschaft, erneuerbare Energien) und nachhaltige Projekte anzusiedeln, was mittel- bis langfristig die Wirtschaft stützen könnte. Zudem verstärken internationale Beziehungen – u. a. zur nahen polnischen Grenzregion – den grenzüberschreitenden Handel. Für den Immobilienmarkt bedeuten tiefere Preise eine Basis für Investitionen in Bestandsimmobilien und Neubauten, falls es gelingt, Arbeitsplätze und soziale Infrastrukturen zu sichern. Die Nähe zum Spreewald, zu Seen und renaturierten Bergbaufolgelandschaften schafft naturräumliche Reize, die Tourismus und Naherholung ankurbeln. So bleibt Spremberg trotz der Herausforderungen im Energie- und Industrierevier ein Standort mit Potenzial, der mit gezielten Förder- und Entwicklungsprojekten in eine nachhaltige Zukunft steuern kann.
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