Immobilienbewertung für Laien: So können Sie selbst eine grobe Schätzung vornehmen

Immobilienbewertung für Laien: So können Sie selbst eine grobe Schätzung vornehmen
Veröffentlicht am:

9/9/2025

Bewertungsverfahren & Berechnung

Wer wissen möchte, was seine Immobilie ungefähr wert ist, kann auch ohne teures Gutachten eine erste Einschätzung vornehmen. Zwar ersetzen einfache Berechnungsmethoden keine professionelle Immobilienbewertung, aber mit Online-Rechnern, Richtwerten und Faustregeln lässt sich ein realistisch einschätzbarer Wert bestimmen.

1. Welche Methoden gibt es für eine grobe Immobilienbewertung?

🔹 Vergleichswertverfahren → Marktpreise ähnlicher Immobilien als Orientierung
🔹 Sachwertverfahren → Baukosten minus Alterswertminderung
🔹 Ertragswertverfahren → Besonders bei vermieteten Objekten relevant

💡 Für Laien am einfachsten: Das Vergleichswertverfahren, weil es sich an realen Kaufpreisen orientiert.

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2. Schnell & einfach: Online-Rechner nutzen

Viele Banken und Immobilienportale bieten kostenlose Online-Tools, die auf Basis von Standort, Größe und Baujahr einen groben Wert berechnen.

🔹 Beispiele für Online-Wertermittlung:

  • Immobilienscout24
  • LBS, Sparkasse oder Volksbank-Wertermittlungen
  • Gutachterausschüsse (offizielle Kaufpreissammlungen von Städten und Gemeinden)

📌 Wichtig:

  • Die Ergebnisse basieren auf Durchschnittswerten.
  • Individuelle Faktoren wie Zustand, Ausstattung oder Renovierungen werden oft nicht berücksichtigt.
  • Die Werte können bis zu 20 % vom tatsächlichen Marktwert abweichen.

💡 Tipp: Wer es genauer wissen will, sollte mehrere Online-Rechner vergleichen.

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3. Faustformeln zur schnellen Schätzung des Immobilienwerts

🔹 Vergleichswertmethode

  • Preis pro m² Wohnfläche x Wohnfläche
  • Bodenrichtwert kann beim Gutachterausschuss der Stadt erfragt werden

📌 Beispiel:

  • 100 m² Wohnung in einer Stadt mit 5.000 €/m² Durchschnittspreis
  • 100 m² × 5.000 €/m² = 500.000 € geschätzter Wert
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🔹 Ertragswertmethode für Mietobjekte

  • Jahreskaltmiete × Marktüblicher Faktor (15 – 25 je nach Lage)

📌 Beispiel:

  • Wohnung bringt 12.000 € Mieteinnahmen pro Jahr
  • In der Region beträgt der Marktfaktor 20
  • 12.000 € × 20 = 240.000 € geschätzter Wert

💡 Tipp: In Top-Städten liegt der Faktor oft bei 25+, in schwachen Regionen eher bei 12 – 15.

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🔹 Sachwertmethode (Baukostenmethode)

  • Baukosten der Immobilie – Altersabschlag + Bodenwert

📌 Beispiel:

  • Neubaukosten eines Hauses (Massivbau) = 2.500 €/m²
  • Grundstückswert = 200.000 €
  • Hausgröße = 150 m²
  • Bauwert = 150 m² × 2.500 €/m² = 375.000 €
  • Altersabschlag (z. B. 20 % bei 20 Jahren) = -75.000 €
  • Gesamtwert = 375.000 € – 75.000 € + 200.000 € = 500.000 €

💡 Sachwertmethode ist eher für Eigennutzer interessant, da sie nicht nach Markttrends geht.

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4. Wichtige Faktoren, die den Wert beeinflussen

✔️ Lage → Stadtzentrum, gute Infrastruktur & Verkehrsanbindung steigern den Wert.
✔️ Zustand & Modernisierungen → Neue Dächer, Fenster & Heizungen erhöhen den Wert.
✔️ Energieeffizienz → Ein schlechter Energieausweis kann den Wert um 10 – 30 % senken.
✔️ Grundstücksgröße → Besonders wichtig bei Häusern, weniger bei Wohnungen.
✔️ Besondere Einschränkungen → Baulasten, Nießbrauch oder Erbbaurechte mindern den Wert.

📌 Wichtig:
Eine ältere unsanierte Immobilie kann trotz guter Lage 20 – 30 % günstiger sein als eine modernisierte Immobilie.

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5. Was tun, wenn die Werte stark voneinander abweichen?

Nur auf Online-Rechner verlassen? Keine gute Idee!
Mehrere Methoden anwenden und Werte vergleichen
Einen Experten hinzuziehen, wenn eine exakte Bewertung nötig ist (z. B. für Banken oder Finanzamt)

📌 Wann reicht eine grobe Schätzung aus?

  • Wenn man nur eine erste Orientierung über den Marktwert möchte.
  • Wenn es um eine ungefähre Preiskalkulation für einen Verkauf geht.

📌 Wann ist eine professionelle Bewertung notwendig?

  • Bei Erbschaft, Scheidung oder Steuerzwecken.
  • Wenn die Immobilie beleihen oder als Sicherheit hinterlegt werden soll.
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6. Fazit – Wie können Laien selbst eine grobe Immobilienbewertung vornehmen?

Online-Rechner nutzen, aber mehrere Quellen vergleichen
Preis pro Quadratmeter mit regionalen Vergleichswerten prüfen
Einfache Faustformeln anwenden (Vergleichswert, Ertragswert, Sachwert)
Zusätzliche wertbeeinflussende Faktoren wie Zustand & Lage berücksichtigen

💡 Beste Strategie:
✔️ Für eine erste Preisschätzung reicht oft eine Kombination aus Online-Wertermittlung + Vergleichswertmethode.
✔️ Wer sicher gehen will, sollte eine professionelle Bewertung durch einen Sachverständigen einholen.

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Autor:
Thorsten Lamberty
Autor des Artikels: Thorsten Lamberty